Der Schlüssel zum Plot ist der sehnliche Wunsch des Protagonisten. Ein Beispiel: Holden Caulfield aus Der Fänger im Roggen macht sich auf den Weg nach New York, um jemanden zu finden, der ihn nicht seltsam findet. Daraus ergibt sich die dramatische Frage: Wird Caulfield einen Ort finden, an dem er geliebt und akzeptiert wird, und zwar genauso wie er ist? Dann beantworten Sie am Schluss diese Frage mit ja, nein oder vielleicht.

Der Protagonist wünscht sich etwas, der Leser will, dass der Protagonist bekommt, was er sich wünscht, und Sie sorgen dafür, dass beide enttäuscht werden, damit die Geschichte nachhaltiger und berührender wird. Vergessen Sie den Angelhaken in der Einleitung sowie die Pointe am Schluss, beides sind Hauruckmethoden, die ein erfahrener Schriftsteller vermeidet.

Hier noch ein paar Tipps:

  • Erschaffen Sie eine Ordnung oder Routine, um sie zu unterbrechen und wieder herzustellen
  • Beginnen Sie die Geschichte kurz vor dem Höhepunkt 
  • Beginnen Sie die Geschichte an dem Punkt, wo alles außer der Handlung schon stattgefunden hat 
  • Geben Sie Ihrem Protagonisten ein Ziel und erwähnen Sie nur die dafür relevanten Ereignisse 
  • Ein Ereignis verursacht das nächste
  • Vollenden Sie den Prozess der Veränderung

Wenn Sie gefragt werden, worum es in Ihrer Geschichte geht, wollen Sie die passende Antwort parat haben. Laut John Gardner können Sie sich sowieso nur zwischen zwei Plotarten entscheiden: Ein Fremder kommt in die Stadt oder Jemand macht eine Reise. John Gardner ist übrigens auch der Meinung, dass Schmerz und gute Geschichten zusammengehören. Er muss es wissen: Als Junge hat er aus Versehen seinen kleinen Bruder überfahren und Zeit seines Lebens gegen diesen Schmerz angeschrieben.